Niemals vergessen!

Anlässlich des 75. Jahrestag der Befreiung wird DIE LINKE. am 8.Mai, 10 Uhr in Suhl eine Fotoaktion auf dem Platz der Deutschen Einheit durchführen und anschließend am Sowjetischen Ehrenmal in der Würzburger Straße ein Gebinde ablegen. Wir gedenken damit der Opfer des Faschismus und würdigen die Befreier, insbesondere der Roten Armee sowie der Amerikaner, die unsere Stadt am 3. April 1945 befreiten.

Mit dem Ende des verbrecherischen 2. Weltkrieges wurden die Deutschen von einer menschenverachtenden Diktatur befreit, die Europa und weite Teile der Welt unterjochte. Als in der Nacht vom 8. zum 9. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst Vertreter des Oberkommandos der deutschen Wehrmacht vor den Vertretern der Streitkräfte der Anti-Hitler-Koalition die offizielle Urkunde über die bedingungslose Kapitulation unterzeichnet hatten, atmeten die Völker Europas auf. Für sie war ein Krieg zu Ende, dessen Ausmaße, Zerstörungen und Opfer alles bis dahin Gekannte übertraf.  Fast 60 Millionen Menschen, darunter allein 6 Millionen Juden, verloren ihr Leben. Die Hauptlast im Kampf für die Zerschlagung des Faschismus trug die Sowjetunion, die allein mehr als 20 Mio. Tote zu beklagen hatte.

Mit dem Großdeutschen Reich war ein verbrecherisches System niedergerungen, dessen Herrschaftspraxis sowie Rassenwahn die menschliche Zivilisation generell in Frage gestellt hatten.

Um die Bedeutung des 8. Mai wurde in Deutschland Ost und West unterschiedlich lange gerungen. Ein entscheidender Meilenstein war die Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker anlässlich des 40. Jahrestages des Sieges über das nationalsozialistische Deutschland.  Seine Formulierung "Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung" war damals in der BRD im Gegensatz zur DDR keine Selbstverständlichkeit und bestimmt seither zurecht die Geschichtsauffassung.

Wenn es heute nicht wenige Menschen gibt, die meinen, nach 75 Jahren wäre es an der Zeit, dieses Kapitel dunkelster deutscher Geschichte zu beenden und das Geschichtsbuch zuzuklappen, sagen wir: Nein!  Diese Zeit darf nicht dem Vergessen zum Opfer fallen, sondern es muss im kollektiven Gedächtnis der Menschen wachgehalten werden. Erinnern und mahnen, dass sich dergleichen niemals wiederholt, ist angesichts der aktuellen Entwicklung unsere Verpflichtung. 

Damit der 8. Mai als Tag der Befreiung von der faschistischen Barbarei, als Gedenktag für Humanität und Demokratie und als Tag der Erinnerung an die Opfer sowie an die Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer in der gesellschaftlichen Erinnerung den Platz bekommt, der ihm gebührt, fordert DIE LINKE, dass der 8. Mai ein bundesweiter gesetzlicher Gedenk- und Feiertag wird. Wir werden uns als Suhler Linke weiterhin dafür einsetzen und auch in Zukunft die unzähligen Opfer ehren.

Richard von  Weizsäcker schloss seine Rede mit den Worten:

„Hitler hat stets damit gearbeitet, Vorurteile, Feindschaften und Haß zu schüren.

Die Bitte an die jungen Menschen lautet:

Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Haß

gegen andere Menschen,

gegen Russen oder Amerikaner,

gegen Juden oder gegen Türken,

gegen Alternative oder gegen Konservative,

gegen Schwarz oder gegen Weiß.

Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander.

Lassen Sie auch uns als demokratisch gewählte Politiker dies immer wieder beherzigen und ein Beispiel geben.

Ehren wir die Freiheit.

Arbeiten wir für den Frieden.

Halten wir uns an das Recht.

Dienen wir unseren inneren Maßstäben der Gerechtigkeit.

Schauen wir am heutigen 8. Mai, so gut wir es können, der Wahrheit ins Auge.“