Dem Vermächtnis von Rosa und Karl treu bleiben!

Es ist schon ein Jahrhundert her, dass rechte Bürgerwehren die beiden Vordenker und führenden
Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
ermordeten. Am 15. Januar 1919 starben nicht nur zwei herausragende Menschen, sondern mit
ihnen die Hoffnung auf eine sozialistische Republik in Deutschland und damit für viele der
Glauben an eine bessere Zukunft.
In Suhl waren damals mehr als 11 000 Menschen in einem überwältigenden Trauermarsch auf der
Straße, um der Toten zu gedenken. Die Geschichte hat bewiesen, dass die Arbeiterschaft aus
Suhl und Zella- Mehlis bereit war, für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der einfachen
Leute zu kämpfen und im Jahr 1920 die ersten Versuche einer parlamentarischen Demokratie
gegen die Reaktion zu verteidigen.
Heute hat sich die Welt verändert, aber wir suchen noch immer nach Wegen, um ein
Wirtschaftssystem zu entwickeln, das den Menschen dient, das Kriege verhindert und das die
Lösung der sozialen Frage mit Klima- und Umweltschutz verbindet.
Doch auch heute verhindern rückschrittliche Kräfte mit allen Mitteln die Weiterentwicklung der
Gesellschaft, ist das demokratisch verfasste Gemeinwesen bedroht. Heute ist der Frieden in der
Welt mehr denn je bedroht. Viele Menschen sind auf der Flucht oder haben Angst, dass imperiale
Mächte die Lunte an das Pulverfass halten und den Kampf um Rohstoffe, um Märkte, um Einfluss
und Macht weiter eskalieren lassen. Wir haben nur diese EINE Erde und wir brauchen Frieden in
Europa und der Welt, um die Herausforderungen der Zukunft meistern zu können.
Umso wichtiger ist es, dass wir das Feld nicht den Rechtsextremisten überlassen, dass errungene
Freiheit und Demokratie nicht aufs Neue gefährdet werden.
Deshalb laden die Ortsverbände der Partei DIE LINKE und der Sozialdemokratischen Partei
Deutschlands gemeinsam zur traditionellen Ehrung und dem Gedenken an die Ermordung
von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
am Sonntag, d. 19. Januar 2020, 10 Uhr am Denkmal im Stadtpark ein.
Wir wenden uns an Suhler Bürgerinnen und Bürger, an Menschen, die hier in Südthüringen leben:
Die Ehrung von Karl und Rosa ist für uns kein Ritual. Es geht uns nicht zuerst um mahnende
Worte, um Fahnen und Kränze. Es geht uns um eine Haltung, die Menschlichkeit und politisches
Handeln in der Gegenwart verlangt. „Nur wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht“, sagte
einst Liebknecht.
Die Erfahrungen der Geschichte sind wichtig. Daraus gilt es zu lernen und heute Verantwortung
für die Zukunft wahrzunehmen.
 

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